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Wir bieten laufend Master- und Bachelorarbeiten mit dem Thema Naturschutz und Populationsgenetik an. Kontakieren Sie uns wenn Sie sich für eine der vorgeschlagenen Masterarbeiten interessieren oder eigene Ideen haben. Die Projekte haben einen praktischen Bezug zum Naturschutz und werden meist in Zusammenarbeit mit kantonalen Naturschutzbehörden und Ökobüros geplant.
Die Faden-Segge (Carex lasiocarpa Erh.) wird auf der Roten Liste der Schweiz als bedroht eingestuft (VU). Erste Untersuchungen legen nahe, dass die windbestäubte Art in kleinen Populationen Probleme damit hat, sich zu reproduzieren. Im Rahmen dieser Masterarbeit möchten wir mit Hilfe von Keimtests, Bestäubungsexperimenten und ddRAD-Sequenzierung herausfinden, ob sich die ersten Vermutungen bestätigen und daraus Empfehlungen für den Schutz der Art ableiten.
Untersuchungen aus den Nachbarländern der Schweiz zeigen, dass die einheimische Eibe (Taxus baccata L.) sehr viel seltener vorkommt als der kultivierte Hybrid Taxus x media. Da die beiden Taxa (pun not intended) bislang nicht in der Schweiz nicht unterschieden wurden ist nur wenig über ihre Verbreitung bekannt. Diese Masterarbeit soll einen Überblick über die Verbreitung der beiden Arten in der Schweiz schaffen indem bekannte Standorte abgesucht werden und die Arten morphologisch bestimmt werden. Zudem wäre es spannend, zu untersuchen, ob eine weitere Hybridisierung stattfindet und so die einheimische Art verdrängt werden könnte. Dafür werden wir ddRAD-Sequenzierung verwenden.
Der Flaumige Seidelbast (Daphne cneorum) gilt gesamtschweizerisch als stark gefährdet. Schweizweit gibt es nur noch vereinzelte Vorkommen und im Kanton Zürich gab es vor dem Start der Fördermassnahmen nur noch eine Population. Der Kanton Zürich trägt somit eine grosse Verantwortung bei der Erhaltung dieser Art und hat bereits im Jahr 2001 mit der Förderung der Art im Rahmen eines Aktionsplanes begonnen.
Seither wurden die Wuchsbedingungen der ursprünglichen Population durch Pflegeeingriffe deutlich verbessert und etwa 15 neue Populationen konnten gegründet werden. Die Populationen sind meist stabil und die ausgebrachten Pflanzen entwickeln sich langsam aber meist gut. Unklar bleibt, weshalb bisher in keiner Population eine Verjüngung dokumentiert werden konnte. Die Pflanzen scheinen sich weder über Samen noch vegetativ zu vermehren. Das Populationswachstum erfolgt aktuell nur über das Wachstum und die Ausbreitung der einzelnen Pflanzen.
Für die Neugründung von Populationen wurden bisher Stecklinge von Pflanzen der ursprünglichen Population verwendet. Fruchtbare Samen konnten dokumentiert werden. Zweimal wurde Saatgut von der ursprünglichen Population entnommen, wobei nur einmal aus dem Saatgut etwa drei Pflanzen gezogen werden konnten. Beobachtungen im Feld zeigten zudem, dass im Vergleich zur Anzahl Blüten nur wenige Früchte an den Pflanzen zur Reife kommen und viele Früchte vermutlich frühzeitig abfallen oder von Ameisen abtransportiert werden.
Für die weitere Förderung der Art ist es wichtig herauszufinden, wie die Pflanzen sich natürlich vermehren können. Ist eine Vermehrung über Saatgut möglich und welche Bedingungen müssen dafür erfüllt werden? Mögliche Themen für eine Bachelorarbeit sind:
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Ökobüro, das den Aktionsplan der Art betreut, durchgeführt.